Bild: Bertelsmann Stiftung

Dienstag, 28. Oktober 2025

Mit InfoCure gegen Fehlinformationen: Neues Zertifizierungssystem schafft Vertrauen in digitale Gesundheitsinformationen

Immer mehr Menschen suchen online nach medizinischen Informationen – und viele zweifeln an deren Verlässlichkeit. Mit der Initiative InfoCure entsteht nun ein internationales Zertifizierungssystem, das Vertrauen in digitale Gesundheitsinformationen stärken und die Verbreitung von Fehlinformationen eindämmen soll.

Ein digitales Gütesiegel für Qualität

InfoCure, eine gemeinnützige Initiative unter Federführung der Bertelsmann Stiftung, entwickelt ein mehrstufiges Auditverfahren, das Anbieter von Gesundheitsinformationen nach strukturellen und prozessualen Kriterien überprüft. Das Zertifikat soll digitalen Plattformen, Suchmaschinen und KI-Anwendungen ermöglichen, vertrauenswürdige Quellen zu erkennen und deren Reichweite gezielt zu erhöhen.

Laut einer aktuellen forsa-Befragung nutzen 87 % der Menschen in Deutschland das Internet für medizinische Recherchen – bevorzugt über Suchmaschinen (87 %) oder Gesundheitsportale (54 %). Gleichzeitig gaben 59 % an, sich auf Social-Media-Plattformen bereits falsch informiert gefühlt zu haben.

Vertrauen durch Transparenz

Das InfoCure-Zertifikat sorgt für Qualitätstransparenz: Anbieter, die die Prüfung bestehen, erfüllen verbindliche Mindeststandards und können zusätzliche Exzellenzkriterien nachweisen. Plattformbetreiber profitieren, indem sie geprüfte Quellen priorisieren und somit die Qualität ihrer angezeigten Inhalte verbessern.

Vertrauen herzustellen und zu erhalten wird zur zentralen Herausforderung der digitalen Transformation“, betont Gesundheitsexperte Sebastian Schmidt-Kaehler von der Bertelsmann Stiftung. InfoCure ergänzt bestehende Maßnahmen wie Faktenchecks oder Content-Regulierung, indem es vertrauenswürdige Informationen sichtbar macht und ihre Reichweite stärkt.

Global vernetzt, national verankert

Um weltweit Wirkung zu entfalten, arbeitet InfoCure eng mit internationalen Partnern wie der Gesundheit Österreich GmbH, der Careum Stiftung und der Nature Medicine Commission Quality Health Information for All zusammen. National organisierte Prüfstellen stellen sicher, dass lokale Besonderheiten berücksichtigt werden – etwa rechtliche Rahmenbedingungen oder Marktstrukturen.

Die Zertifizierung bleibt gemeinnützig und erschwinglich: Ein digitales, weitgehend automatisiertes Prüfverfahren und ein gestaffeltes Gebührenmodell sollen insbesondere kleineren Anbietern den Zugang erleichtern.

Ein gemeinsames Ziel

InfoCure will digitale Räume schaffen, in denen Menschen verlässliche, diskriminierungsfreie und konsistente Gesundheitsinformationen finden. Denn nur wer gut informiert ist, kann eigenverantwortlich handeln.

Mit InfoCure entsteht ein System, das Vertrauen fördert, Qualität belohnt und digitale Gesundheitsinformationen nachhaltig stärkt.