Montag, 8. Dezember 2025
Bundesgesundheitsministerium startet neue Kampagne „ePA? Na sicher!“ zur Stärkung des digitalen Gesundheitsbewusstseins
Die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung nimmt weiter an Fahrt auf. Mit dem Start der neuen Informationskampagne „ePA? Na sicher!“ intensiviert das Bundesgesundheitsministerium (BMG) seit dem 1. Dezember 2025 seine Aufklärungsarbeit rund um die elektronische Patientenakte (ePA). Ziel der Initiative ist es, Patientinnen und Patienten verständlich, transparent und niederschwellig über Nutzen, Funktionsweise und Datensicherheit des zentralen digitalen Gesundheitsinstruments zu informieren.
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken betont, dass die ePA das Kernstück einer modernen Versorgung bildet. Die Akte ermögliche einen strukturierten Überblick über relevante Gesundheitsdaten, verbessere die Zusammenarbeit zwischen Leistungserbringern, vermeide unnötige Doppeluntersuchungen und reduziere Risiken wie unerwünschte Arzneimittelwechselwirkungen. Versicherte behalten dabei stets die Kontrolle über ihre Daten.
Hintergrund und Zielsetzung der Kampagne
Die Kampagne richtet sich an alle gesetzlich Versicherten, die ihre elektronische Patientenakte seit Januar 2025 nutzen können, sofern kein Widerspruch eingelegt wurde. Seit dem 1. Oktober 2025 sind Ärztinnen und Ärzte, Krankenhäuser und Apotheken verpflichtet, die ePA in ihren Versorgungsabläufen anzuwenden. Dazu gehört auch das Befüllen der Akten mit allen relevanten Behandlungsdokumenten – darunter Befunde und Arztbriefe.
Die aktuelle Nutzungsstatistik zeigt eine deutliche Dynamik: In der vergangenen Woche wurden nahezu 19 Millionen Medikationslisten aufgerufen und rund 2,7 Millionen Dokumente in die Patientenakten hochgeladen. Diese Zahlen unterstreichen, dass die ePA zunehmend zum zentralen digitalen Versorgungsinstrument wird.
Obwohl die ePA mehr als 90 Prozent der Bevölkerung grundsätzlich bekannt ist, fühlen sich nur etwa ein Drittel der informierten Versicherten sehr gut oder gut über die Akte aufgeklärt. Gleichzeitig gibt ein weiteres Drittel an, sich trotz Bekanntheit nur unzureichend informiert zu fühlen. Die neue Kampagne setzt genau hier an: Sie soll Wissenslücken schließen, Vorbehalte adressieren und Vertrauen in digitale Gesundheitsdienste stärken.
Aktueller Funktionsumfang und Ausblick
Die ePA enthält heute bereits wichtige medizinische Unterlagen wie Arztbriefe oder diagnostische Befunde. Hinzu kommt die automatisch durch das E-Rezept befüllte Medikationsliste, die einen stets aktuellen Überblick über verordnete und abgegebene Arzneimittel schafft und so Wechselwirkungen vorbeugen kann.
Für 2026 und darüber hinaus sind weitere Ausbaustufen geplant. Dazu zählen der digital gestützte Medikationsprozess (dgMP), strukturierte Laborberichte, eine elektronische Patientenkurzakte und Erinnerungsfunktionen für Patientinnen und Patienten mittels Push-Notifications. Alle Weiterentwicklungen werden gezielt entlang der Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer konzipiert.
Mit der Kampagne „ePA? Na sicher!“ setzt das BMG ein klares Signal für Transparenz, Vertrauen und den weiteren Ausbau einer digital vernetzten Gesundheitsversorgung.