Bild: Bundesministerium für Gesundheit (BMG)

Deutschland investiert 10 Millionen Euro in WHO – Rückenwind für Pandemieabkommen

Deutschland unterstreicht erneut seine Rolle als treibende Kraft in der globalen Gesundheitspolitik. Bundesgesundheitsministerin Nina Warken kündigte am Vorabend der Weltgesundheitsversammlung (WHA) eine zusätzliche Förderung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Höhe von 10 Millionen Euro an. Die Ankündigung erfolgte nach einem Treffen mit WHO-Generaldirektor Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf.

Die Mittel dienen insbesondere der Unterstützung der internen Reformprozesse der WHO, die durch den zeitweiligen Rückzug der USA aus der Organisation an Bedeutung gewonnen haben. Bereits im April hatte Deutschland 2 Millionen Euro bereitgestellt. Insgesamt belaufen sich die deutschen Beiträge für 2024/2025 auf 323 Mio. USD.

Ein zentrales Thema der WHA vom 19. bis 27. Mai 2025 ist das internationale Pandemieabkommen, das voraussichtlich Anfang kommender Woche durch eine Resolution angenommen wird. Dieses zielt auf eine verbindlichere Zusammenarbeit bei Pandemieprävention, -vorsorge und -reaktion ab.

Ministerin Warken betonte: „Die anstehende Annahme des internationalen Pandemieabkommens zeigt, wozu die WHO-Mitgliedstaaten in der Lage sind: weltweit die Gesundheit der Menschen durch bessere Zusammenarbeit zu schützen.“

Der WHO-Generaldirektor zeigte sich dankbar: „Ich danke Deutschland für sein nachhaltiges Vertrauen und Bekenntnis zur Globalen Gesundheit […] Mit Deutschland als Partner werden wir weiterhin Länder unterstützen, Gemeinschaften schützen.“

Die Kernelemente des Pandemieabkommens:

  1. Prävention & One-Health-Prinzip:
    Ein ganzheitlicher Ansatz, der Mensch, Tier und Umwelt zusammen denkt. Stärkere Überwachung, Laborsicherheit und Schutzmaßnahmen für Fachkräfte stehen im Fokus.
  2. PABS – Zugangs- und Vorteilsausgleichsmechanismus:
    Pathogene und Daten sollen schneller geteilt werden. Im Gegenzug verpflichten sich Pharmaunternehmen, 10 % ihrer Impfstoffe kostenfrei und weitere 10 % vergünstigt zur Verfügung zu stellen – besonders für ärmere Länder.
  3. Technologietransfer:
    Dieser soll freiwillig erfolgen, um Innovation und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
  4. Souveränität:
    Das Abkommen wahrt die Entscheidungsfreiheit der Mitgliedstaaten – nationale Reaktionen bleiben in deren Hoheit.

Mit dieser Initiative stärkt Deutschland nicht nur die WHO, sondern setzt ein starkes Zeichen für internationale Solidarität und globale Gesundheitsgerechtigkeit.