
Digitalisierung und Künstliche Intelligenz: So verändern neue Technologien den Apothekenalltag
Digitale Technologien und Künstliche Intelligenz (KI) gewinnen im Apothekenalltag zunehmend an Bedeutung. Das bestätigt die aktuelle Ausgabe des Apothekenkonjunkturindex (APOkix) des IFH KÖLN, der im April 2025 die Digitalisierung im Apothekenwesen in den Fokus rückte. 86 Prozent der befragten Apothekeninhaberinnen und Apothekeninhaber sind überzeugt: Wer in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben will, kommt an digitalen Lösungen nicht vorbei. Dabei geht es längst nicht mehr nur um technische Spielereien – vielmehr sind es konkrete Anwendungen, die den Arbeitsalltag erleichtern, Prozesse beschleunigen und die Kundenbindung stärken können. Mehr als drei Viertel der Befragten trauen der Künstlichen Intelligenz zudem zu, die Qualität der Arzneimittelversorgung nachhaltig zu verbessern.
Knapp die Hälfte der Apotheken schätzt den Digitalisierungsgrad des eigenen Betriebs bereits als weit oder sehr weit fortgeschritten ein. Besonders verbreitet sind Online-Vorbestellmöglichkeiten mit anschließender Abholung in der Apotheke sowie die Zustellung durch einen Botendienst, die mittlerweile bei 89 beziehungsweise 84 Prozent der Befragten zum Angebot gehören. Auch die Anbindung an digitale Apothekenplattformen wie ihreapotheken.de oder gesund.de ist weit verbreitet. Apotheken-Apps und Social-Media-Kanäle kommen ebenfalls zunehmend zum Einsatz – und das mit gutem Grund, denn laut 95 Prozent der Befragten wird die Bedeutung digitaler Kundenservices künftig noch weiter steigen.
Während digitale Services in vielen Apotheken bereits fest etabliert sind, steht der Einsatz von Künstlicher Intelligenz noch am Anfang. Derzeit nutzen nur 13 Prozent entsprechende Technologien im Betriebsalltag. Dennoch ist der Blick in die Zukunft optimistisch: 81 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass KI in der Apotheke künftig eine wichtige Rolle spielen und Prozesse effizienter, sicherer und schneller gestalten kann. Besonders großes Potenzial sehen sie in der Optimierung von Bestellprozessen und Bestandsmanagement, in der Analyse von Patientendaten zur Unterstützung der Arzneimitteltherapie sowie in der Auswertung von Kundendaten für gezieltes Marketing. Gleichzeitig zeigt sich, dass viele Apotheken beim Thema KI auch mit Unsicherheiten konfrontiert sind. Als größte Herausforderungen gelten Haftungsrisiken, fehlende gesetzliche Klarheit, Datenschutzbedenken und die noch unzureichende Transparenz vieler KI-Systeme.
Ergänzt wird der digitale Ausblick durch die aktuelle wirtschaftliche Lage im Apothekenmarkt. Der Index zur Einschätzung der Geschäftslage ist im April um 7,5 Punkte gefallen und liegt nun bei 67,5 Punkten. Gleichzeitig steigt der Index der Geschäftserwartungen auf 66,7 Punkte, was auf eine positive Stimmung für die kommenden Monate schließen lässt. Der APOkix bleibt damit ein verlässliches Stimmungsbarometer für die Branche – und zeigt deutlich: Digitalisierung und KI sind keine Zukunftsvisionen mehr, sondern ein entscheidender Erfolgsfaktor für die Apotheke von heute.