Bild modifiziert: ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V.

Dienstag, 30. September 2025

Umfrage: Nur wenige Versicherte fragen Apotheken nach der elektronischen Patientenakte

Die elektronische Patientenakte (ePA) spielt in deutschen Apotheken bisher kaum eine Rolle. Nur 13 Prozent der Apothekenteams berichten, dass ihre Kundschaft Fragen zur ePA stellt, während 87 Prozent bislang keine Nachfrage erleben. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von IQVIA im Auftrag der ABDA unter 500 Apothekeninhaberinnen und -inhabern im Sommer 2025, veröffentlicht im aktuellen E-HEALTH-Newsletter der ABDA.

Ein Mehrwert für Apotheke und Patientinnen wird laut den Befragten vor allem dann sichtbar, wenn der elektronische Medikationsplan (eMP) die Zusammenarbeit zwischen Apotheken und Arztpraxen verbessert (55,4 Prozent) und auch in der Apotheke bearbeitet werden kann (51,4 Prozent). Für 38,6 Prozent der Befragten steigt der Nutzen, sobald die ePA konkret die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) erhöht.

Ab dem 1. Oktober 2025 tritt die gesetzliche Verpflichtung zur Nutzung der ePA in Kraft. Dann müssen Apotheken, Arzt- und Zahnarztpraxen sowie Kliniken die digitale Patientenakte einsetzen – soweit die technische Infrastruktur vorhanden ist. In der aktuellen Ausbaustufe steht für Apotheken vor allem die elektronische Medikationsliste (eML) im Fokus.

„Die elektronische Medikationsliste ist ein erster Schritt. Die Apotheken setzen darauf, dass bald der elektronische Medikationsplan (eMP) eingeführt wird, sodass auch rezeptfreie Präparate und Papierrezepte digital ergänzt werden können. Dies ist für die nächste Ausbaustufe der ePA vorgesehen, die voraussichtlich im Juli 2026 startet. Mithilfe des eMP können Apotheken die Arzneimittelsicherheit erhöhen und zugleich Gesundheitskosten senken“, erklärt DAV-Vorstandsmitglied Dr. Jan-Niklas Francke.