Selbstmedikation stärkt Gesundheitssystem: OTC-Markt wächst 2024 erneut deutlich

Der Markt für rezeptfreie Arzneimittel entwickelt sich auch 2024 weiter positiv. Laut den aktuellen „OTC-Daten 2025“ des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI) stieg der Umsatz im OTC-Bereich um 7,1 %, während der Absatz um 2,5 % zulegen konnte. Damit bleibt die Selbstmedikation ein wirtschaftlich bedeutender und wachsender Bestandteil der Arzneimittelversorgung in Deutschland.

Mehr als jede zweite Arzneipackung war nicht verschreibungspflichtig. Insgesamt entfielen 2024 rund 53 % der abgegebenen Packungen auf OTC-Produkte – ein klares Zeichen für die gestiegene Eigenverantwortung der Patientinnen und Patienten. Da diese Ausgaben meist privat getragen werden, entlastet der OTC-Markt die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) spürbar.

Widerstandsfähig in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Trotz anhaltender geopolitischer Krisen, Fachkräftemangel und steigender Produktionskosten zeigt sich der OTC-Markt stabil. Die Nachfrage nach klassischen Selbstmedikationsprodukten wie Erkältungsmitteln, Schmerztabletten und Nahrungsergänzungsmitteln blieb hoch, auch wenn 2024 keine außergewöhnlichen Erkältungswellen auftraten.

Produkte „Made in Germany“ genießen einen hohen Stellenwert. Rund 80 % der in Deutschland tätigen Pharmaunternehmen sind im OTC-Sektor aktiv. Die hohe Fertigungstiefe, starke regionale Vernetzung und die Sicherung qualifizierter Arbeitsplätze machen die Branche zu einem relevanten Wirtschaftsfaktor. OTC-Hersteller stehen dabei nicht nur für Versorgungssicherheit, sondern auch für Innovationskraft und Qualität aus eigener Forschung.

Die Selbstmedikation bleibt auch künftig unverzichtbar. In einer alternden Gesellschaft mit wachsendem Gesundheitsbewusstsein und limitierten Ressourcen im Gesundheitssystem wird der OTC-Markt weiter an Bedeutung gewinnen – sowohl aus gesundheitlicher als auch aus ökonomischer Sicht.