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Dienstag, 4. November 2025

Zwei bundesweite Aktionswochen „haut+job“ informieren über Hautkrebsvorsorge und Handekzeme am Arbeitsplatz

Hautkrankheiten zählen weiterhin zu den häufigsten anerkannten Berufskrankheiten in Deutschland. Besonders betroffen sind zwei Krankheitsbilder: heller Hautkrebs durch UV-Strahlung und Handekzeme durch Feuchtarbeit. Mit den bundesweiten Aktionswochen „haut+job“ vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) widmet sich erstmals eine Kampagne gezielt beiden Erkrankungen – mit zwei Schwerpunktwochen im November 2025 und Januar 2026.

Vom 10. bis 16. November 2025 steht der berufsbedingte Hautkrebs (BK 5103) im Mittelpunkt. Beschäftigte, die regelmäßig im Freien arbeiten, haben Anspruch auf eine kostenlose arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung. Diese sogenannte Angebotsvorsorge ist in der Arbeitsmedizinischen Vorsorge-Verordnung (ArbMedVV) verankert. Arbeitgeber sind verpflichtet, Außenarbeiter – etwa aus Bau, Landwirtschaft, Garten- und Landschaftsbau, Tourismus oder öffentlichem Dienst – regelmäßig auf dieses Angebot hinzuweisen.

Die Vorsorge gilt für alle, die zwischen April und September mindestens eine Stunde täglich an 50 Arbeitstagen im Freien tätig sind – oder zwei Stunden im Schatten. Sie kann alle drei Jahre wahrgenommen werden und umfasst Beratung, Untersuchung und gegebenenfalls die Überweisung an eine Hautärztin oder einen Hautarzt.

Die Dringlichkeit zeigt sich in den Zahlen: Laut Deutscher Gesetzlicher Unfallversicherung (DGUV) wurden 2024 rund 7.800 Verdachtsmeldungen auf beruflich bedingten Hautkrebs registriert – ein deutlicher Anstieg gegenüber den Vorjahren.

Zweite Aktionswoche im Januar 2026

Vom 19. bis 25. Januar 2026 richtet sich die Aufmerksamkeit auf berufsbedingte Handekzeme (BK 5101) – ebenfalls ein Spitzenreiter in der Berufskrankheitenstatistik. Über 14.000 Verdachtsanzeigen zählte die DGUV allein 2024. Betroffen sind vor allem Berufsgruppen, die regelmäßig mit Wasser, Reinigungsmitteln oder Chemikalien arbeiten – etwa Pflegekräfte, Friseurinnen und Friseure, Gastronomie- oder Reinigungspersonal.

Die Kampagne zielt darauf ab, Präventionsmaßnahmen bekannter zu machen und die Meldekompetenz in Betrieben zu stärken, um Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Umfangreiche Informationsmaterialien

Für beide Aktionswochen stellt der BVDD ein umfangreiches Informationspaket bereit – von Flyern, Kampagnenpostern und Videos bis hin zu Online-Ressourcen unter www.haut-und-job.de. Ergänzend begleiten Social-Media-Aktivitäten auf Instagram und LinkedIn die Kampagne, um Betroffene und Fachpersonal direkt zu erreichen.

Europäische Initiative für gesunde Haut am Arbeitsplatz

„haut+job“ ist Teil der europäischen Initiative „Healthy Skin@Work“ unter dem Dach der Europäischen Akademie für Dermatologie und Venerologie (EADV). Ziel ist es, die Zahl der beruflich bedingten Hauterkrankungen zu senken und den Hautschutz am Arbeitsplatz nachhaltig zu verbessern.

Fazit: Mit „haut+job“ setzen Dermatologinnen und Dermatologen in Deutschland ein starkes Zeichen für Prävention, Aufklärung und Gesundheitsschutz im Berufsalltag.