Bild modifiziert: Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit

Dienstag, 11. November 2025

„Gemeinsam. Gerade jetzt“: BIÖG, Deutsche AIDS-Stiftung und Deutsche Aidshilfe starten Kampagne zum Welt-Aids-Tag

„Gemeinsam. Gerade jetzt“ – unter diesem Motto startet die bundesweite Kampagne zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember 2025. Das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG), die Deutsche AIDS-Stiftung (DAS) und die Deutsche Aidshilfe (DAH) rufen damit zu mehr Solidarität, Engagement und globaler Verantwortung im Kampf gegen HIV und Aids auf.

Weltweit leben fast 41 Millionen Menschen mit HIV, viele sind auf lebensnotwendige Therapien angewiesen. Doch diese Versorgung gerät zunehmend in Gefahr: Die USA haben ihr finanzielles Engagement drastisch reduziert – mit potenziell verheerenden Folgen. Laut UNAIDS könnten dadurch bis 2029 rund 4 Millionen Menschen an Aids sterben, 7 Millionen sich neu infizieren.

Auch in Deutschland ist HIV weiterhin präsent. Rund 97.000 Menschen leben hierzulande mit dem Virus. Sie haben ein Recht auf eine medizinische Versorgung und ein Leben ohne Diskriminierung. Doch genau dieses Recht ist weltweit bedroht – durch wachsende soziale Spaltung, politische Polarisierung und mangelnden politischen Willen.

Die neue Kampagne macht auf genau diese Missstände aufmerksam. Fünf bewegende Plakate erzählen Geschichten von Menschen, deren Leben durch fehlende Medikamente, Ausgrenzung oder Angst gefährdet ist. Stimmen aus Kenia, Kambodscha, Uganda und Deutschland geben der globalen Krise ein Gesicht.

„Dieser Welt-Aids-Tag ist etwas Besonderes“, so Stefan Miller von der Deutschen Aidshilfe. „Wir müssen verhindern, dass Aids zurückkehrt – mit Solidarität, nicht mit Gleichgültigkeit.“

Solidarität statt Stigma – das bleibt das zentrale Anliegen des Welt-Aids-Tags. Denn HIV ist heute behandelbar – Diskriminierung aber nicht akzeptabel. Noch immer erleben Menschen mit HIV Vorurteile und Ausgrenzung, auch in Deutschland. Laut der Studie „positive stimmen 2.0“ berichteten 95 Prozent der Befragten von mindestens einer diskriminierenden Erfahrung innerhalb eines Jahres.

Der Welt-Aids-Tag erinnert seit 1988 jedes Jahr am 1. Dezember an die Verstorbenen und ruft zur Unterstützung der Betroffenen auf – gerade jetzt, wo Fortschritte gefährdet sind. Denn: Viren kennen keine Grenzen – und Solidarität auch nicht.