Umfrage zeigt: Große Kluft zwischen Bekanntheit und Nutzung digitaler Gesundheitsleistungen in Deutschland

Digitale Gesundheitsangebote sind das ungenutzte Potenzial des Gesundheitssystems.
Die Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens gilt als eine der zentralen Herausforderungen der aktuellen Legislaturperiode. Sie entscheidet über die Zukunftsfähigkeit und die Qualität der Versorgung im angespannten Gesundheitssystem. Doch entscheidend ist, dass digitale Lösungen für Patientinnen und Patienten einen klaren Mehrwert schaffen – nur dann werden sie genutzt und in den Alltag integriert.

Eine aktuelle, repräsentative Civey-Umfrage von Pharma Deutschland verdeutlicht die bestehende Herausforderung. Zwischen Bekanntheit und tatsächlicher Nutzung digitaler Gesundheitsdienstleistungen klafft eine große Lücke:

  • E-Rezept: 86,2 % kennen es, doch nur 60,3 % haben es genutzt.
  • Elektronische Patientenakte (ePA): 78,3 % Bekanntheit, aber nur 17,7 % Nutzung.
  • Digitale Gesundheitsanwendungen auf Rezept (DiGA): 28 % Bekanntheit, lediglich 4,7 % Nutzung.

Die Zahlen zeigen deutlich: Wissen allein reicht nicht aus. Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland, betont: „Für alle, denen es mit der Digitalisierung des Gesundheitssystems ernst ist, müssen die Zahlen ein Weckruf sein. Dies ist keine gute Ausgangslage, um mittelfristig das große Potenzial der Digitalisierung heben zu können.“

Um die Transformation erfolgreich zu gestalten, braucht es gezielte Aufklärung, den konsequenten Ausbau der Nutzerbasis und vor allem Vertrauen in digitale Strategien. Nur wenn Politik, Leistungserbringer und Industrie gemeinsam handeln, kann die Digitalisierung Versorgungslücken schließen, Innovationen fördern und das Gesundheitssystem zukunftssicher machen.