Mittwoch, 29. Oktober 2025
Heuschnupfen im Klassenzimmer: Warum Schulen eine Schlüsselrolle bei der Behandlung allergischer Rhinitis bei Kindern spielen
Wenn Kinder im Unterricht gähnen, sich ständig die Nase reiben oder häufiger fehlen, steckt oft mehr dahinter als eine Erkältung. Allergische Rhinitis – besser bekannt als Heuschnupfen – zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindesalter und beeinträchtigt sowohl das Wohlbefinden als auch die schulische Leistung.
Ein aktuelles Interview im European Medical Journal, unterstützt von Bayer, beleuchtet Ursachen, Folgen und Behandlungsmöglichkeiten aus globaler Perspektive. Die internationalen Experten Dr. Michael Blaiss, Dr. Lei Cheng und Dr. Mário Morais-Almeida diskutieren, wie eine bessere medizinische Versorgung und schulische Bedingungen das Leben betroffener Kinder verbessern können.
Weltweit leidet rund jedes fünfte Kind an allergischer Rhinitis. Die Erkrankung wird zunehmend als bedeutender Faktor für Lebensqualität, Lernleistung und soziales Miteinander erkannt. Der Artikel „Global Perspectives on Challenges and Opportunities in Managing Allergic Rhinitis in Children: Taking the School Environment as a Case“ betont die Bedeutung einer leitliniengestützten Behandlung und allergiefreundlicher Schulen, gestützt auf Erfahrungen aus den USA, Europa und China.
Heuschnupfen: Mehr als eine saisonale Beschwerde
Allergische Rhinitis ist keine harmlose Saisonerscheinung. Sie kann Konzentration, Schlaf und Lernfähigkeit stark beeinträchtigen. Kinder mit unbehandelten Symptomen fehlen bis zu dreimal häufiger im Unterricht und können dem Lernstoff im Schnitt 25 % weniger folgen. Dazu kommen Schlafstörungen und soziale Belastungen durch ständiges Niesen oder eine laufende Nase.
„Allergische Rhinitis wird noch immer unterschätzt“, erklärt Dr. Gabriela Zuniga, Global Allergy Medical Lead bei Bayer. „Die kumulativen Auswirkungen der Symptome stellen erhebliche Risiken für die Entwicklung und das Wohlbefinden von Kindern dar.“
Schulen als Teil der Lösung
Ein zentraler Faktor ist das schulische Umfeld: Klimawandel, Luftverschmutzung und Innenraumallergene verstärken die Symptome zusätzlich.
- Klimawandel: Die Pollensaison verlängert sich jährlich um etwa einen Tag, während steigende Temperaturen die Allergenität erhöhen.
- Urbanisierung: Kinder in stark belasteten Städten leiden deutlich häufiger an allergischer Rhinitis.
- Innenraumfaktoren: Hausstaubmilben, Schimmel und Reinigungschemikalien verschlimmern Symptome – besonders in schlecht belüfteten Klassenräumen.
„Da Kinder einen Großteil ihres Tages in der Schule verbringen, ist es entscheidend, dieses Umfeld besser zu kontrollieren“, betont Dr. Cheng.
Behandlung verbessern, Ergebnisse optimieren
Die internationale ARIA-Leitlinie (Allergic Rhinitis and its Impact on Asthma) empfiehlt moderne, nicht sedierende Antihistaminika, die Symptome lindern, ohne müde zu machen. Ältere Medikamente der ersten Generation sollten laut Experten nicht mehr eingesetzt werden.
„Unser Ziel bei Bayer ist es, durch wissenschaftliche Erkenntnisse die Gesundheit zu fördern und Millionen von Menschen zu einem gesünderen Leben zu verhelfen“, sagt Dr. Ricardo Salazar, Chief Medical Officer, Consumer Health Division von Bayer. „Durch die Sensibilisierung und Unterstützung internationaler Leitlinien können wir die Versorgung junger Patientinnen und Patienten weltweit verbessern.“
Mit zunehmendem Einfluss von Klimawandel, Umweltverschmutzung und Urbanisierung sind frühzeitige Diagnose, leitliniengestützte Behandlung und allergiefreundliche Lernumgebungen entscheidend, um die Belastung durch allergische Rhinitis bei Kindern langfristig zu verringern.