Freitag, 5. Dezember 2025
CMO Barometer 2026: Warum AI das Marketing-System neu schreibt und CMOs zur treibenden Kraft der Transformation werden
Adapt – or die! Das CMO Barometer 2026 macht deutlich: Kein Trend der vergangenen Jahrzehnte hat das Marketing so konsequent transformiert wie Artificial Intelligence. Rollen, Aufgaben, Prozesse und Entscheidungslogiken werden neu definiert – so fundamental, dass AI längst kein Trend mehr ist, sondern das Betriebssystem einer neuen Marketingära. Die Serviceplan Group, die Universität St. Gallen (HSG) sowie Heidrick & Struggles haben dafür 805 Marketing-Entscheiderinnen und -Entscheider aus 15 Ländern befragt und liefern ein umfassendes Bild der Erwartungen für das Marketingjahr 2026.
Das Jahr 2025 war geprägt von permanenter Transformation. Geopolitische Unsicherheiten, volatile Märkte und ein technologischer Entwicklungssprung stellen Unternehmen vor neue Herausforderungen. Besonders AI verändert nicht nur Prozesse, sondern Denkweisen und Organisationsstrukturen. Marketing gewinnt dadurch weiter an strategischer Bedeutung – als Schnittstelle von Markt, Mensch und Marke.
Die Studie zeigt: 51 Prozent der CMOs erwarten eine stabile Wirtschaftslage, 29 Prozent rechnen jedoch mit einem Abschwung. Der Optimismus ist rückläufig, einzig Middle East bleibt ein Lichtblick. Gleichzeitig spiegeln die Marketing-Budgets diese Vorsicht: Zwar gehen 32 Prozent von steigenden Mitteln aus, aber 30 Prozent erwarten Kürzungen.
Im Mittelpunkt steht jedoch ein Befund, der klarer nicht sein könnte: AI ist für 68 Prozent der CMOs das alles dominierende Thema 2026. Die Relevanz steigt weiter, und nahezu alle anderen Trendthemen – Brand Building, Personalisierung, Effizienz – stehen im Kontext dieser technologischen Revolution. Besonders Effizienz und Integration (51 Prozent) sowie die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine (20 Prozent) zählen zu den zentralen Herausforderungen.
Die Rolle der CMOs verändert sich entsprechend massiv. Sie werden 2026 zu „Chief Transformation Officers“. Digital- & Tech-Kompetenzen stehen erstmals an der Spitze der Selbstzuschreibung (45 Prozent), vor Kundenorientierung (39 Prozent) und Leadership (38 Prozent). Die wahre Führungsaufgabe liegt darin, Vision und Realität zusammenzubringen – und Organisationen in eine AI-getriebene Zukunft zu führen.
Auch Agenturen stehen vor einem klaren Auftrag: Mut, Innovation und proaktives Denken bleiben essenziell. CMOs erwarten Kreativität (69 Prozent), neue Ideen (61 Prozent) sowie Unterstützung bei Transformationsprozessen (33 Prozent). AI-Skills sind gefragt – aber weniger als Spezialkompetenz denn als integrativer Bestandteil eines modernen Agentur-Ökosystems.
LinkedIn bleibt dabei der wichtigste Informationskanal für CMOs (60 Prozent). Thought Leader, Social Voices und Expert Insights prägen die Wissenslandschaft stärker denn je. Wissenschaft und Praxis rücken enger zusammen – aber der Austausch muss digitaler, zugänglicher und inspirierender werden.
Das CMO Barometer 2026 unterstreicht: Wer den Wandel gestaltet, ist im Vorteil. AI verändert das Marketing nicht oberflächlich, sondern strukturell. CMOs, die jetzt handeln, definieren die Zukunft ihrer Unternehmen – und der gesamten Branche.