Montag, 8. Dezember 2025
Initiative „Gute Gesundheit 2030“ überreicht Ergebnisbericht an Bundesgesundheitsministerin Nina Warken und stellt zentrale Reformwege für ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem vor
Beim Tag der Gesundheitsversorgung 2025 stellte die Initiative „Gute Gesundheit 2030“ ihren neuen Ergebnisbericht vor und übergab diesen im Bundestag persönlich an Bundesgesundheitsministerin Nina Warken. Das vom Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI) initiierte Bündnis vereint 24 Institutionen aus allen Bereichen des Gesundheitswesens – darunter Ärztinnen und Ärzte, Apothekerinnen und Apotheker, Vertreter der Gesundheitswirtschaft, Krankenkassen, Kliniken, Patientenorganisationen sowie Akteure aus der Pflege.
Bereits im Vorfeld hatten die Mitglieder der Initiative ein gemeinsames Ziel formuliert: ein Gesundheitssystem zu entwickeln, das sektorenübergreifend, effizient und zukunftsfähig ist. Über zwölf Monate hinweg fanden dazu Werkstattgespräche statt, in denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Lösungswege außerhalb klassischer Sektorengrenzen erarbeiteten. Oliver Kirst, Vorsitzender des BPI, betonte: „Wir haben erstmals alle relevanten Player an einen Tisch gebracht und gezeigt, welches Potenzial entsteht, wenn man Perspektiven bündelt.“
Wertschätzung durch persönliche Entgegennahme im Bundestag
Besondere Bedeutung erhielt die Übergabe des Ergebnisberichts durch die persönliche Anwesenheit von Ministerin Nina Warken. Trotz eines eng getakteten Terminkalenders nahm sie sich Zeit, den Bericht im Bundestag entgegenzunehmen. Dieser Schritt unterstreicht die politische Relevanz des Dialogprozesses sowie die Anerkennung der interdisziplinären Arbeit des Bündnisses.
Ergebnisse aus vier Arbeitsgruppen
Der Ergebnisbericht basiert auf den Schlussfolgerungen der vier Arbeitsgruppen Prävention, Digitalisierung, Innovation und Finanzierung. Sie formulieren konkrete Handlungsempfehlungen für zentrale Reformfelder:
Prävention:
Anne-Kathrin Klemm vom BKK Dachverband e. V. hebt hervor, dass Investitionen in Gesundheitsförderung nicht nur die Bevölkerung stärken, sondern auch langfristig Ressourcen im System freisetzen.
Digitalisierung:
Dr. Ina Lucas von der ABDA betont, dass digitale Lösungen nicht aus Problemen heraus gedacht werden dürfen, sondern ihren Mehrwert klar belegen müssen, um eine moderne, vernetzte Versorgung zu ermöglichen.
Innovation:
Oliver Kirst sieht dringenden Handlungsbedarf bei der Entbürokratisierung: Innovationen besitzen das Potenzial, Versorgung effizienter zu gestalten, scheitern jedoch häufig an regulatorischen Hürden.
Finanzierung:
Jürgen Graalmann von Die BrückenKöpfe GmbH macht deutlich, dass eine nachhaltige Finanzierung sich stärker am Versorgungsbedarf orientieren müsse – nicht allein an steigenden Budgets.
Dem Advisory Board der Initiative gehören zudem Jens Bussmann (Verband der Universitätsklinika Deutschlands) und Dr. Kai Joachimsen (BPI) an.
Ausblick: Fortsetzung der Initiative 2026
Mit dem neuen Ergebnisbericht beginnt für die Initiative „Gute Gesundheit 2030“ eine neue Arbeitsphase. Der Bericht soll eine Grundlage für konstruktive politische Debatten bilden und Impulse für ein zukunftsfestes Gesundheitssystem geben. Kirst betont, dass nun die Umsetzung im Fokus stehen müsse: „Aus guten Ideen müssen konkrete Reformen werden.“
Für 2026 plant die Initiative eine Ausweitung ihrer Themenfelder – unter anderem auf Pflege, Fachkräftesicherung und Entbürokratisierung. Alle Akteurinnen und Akteure des Gesundheitssystems sind eingeladen, sich an diesem Prozess zu beteiligen, um gemeinsam tragfähige Lösungen für die kommenden Jahre zu erarbeiten.